CREATIVE EMPOWERMENT

Ein Comic-hahn

Ein Comic- Hahn
steht fröhlich auf.
Er lächelt entzückt
und macht sich Kakao.

Hat krasse Tage hinter sich,
weil er revolutionär.
Hat sein Leben krass gewandelt
weil es ging nicht mehr!

Er war geplagt von Burnout,
von unserem System
musste, um zu arbeiten
seine Werte nicht verstehen.

Musste um zu funktionieren
ignorieren, was er denkt.
Unterdrückte im Grunde
seine wahre Existenz.

Früher in den alten Zeiten
war er lauter Aktivist.
Bis die Schultern dann zu schwer
weil sein Mut den Grund vermisst.

Setzte sich ein für Fahrradwege,
Nachbarn und das Meer.
Bis die andren Pisser zu laut wurden
um sich selber gut zu hörn.

Die jenen solcher Pisser
die behaupten es sei schlau
Bäume zu fällen,
Immobilen zu bauen.
 

Ein paar Tiere sogar
aus seiner alten Klasse,
machten Abitur und
zogen in die Masse.

In die Masse ein,
die gegen jene Ethik,
den Hund verehrt
und die Schweine erledigt.

Doch er tat es anders
war zum Glück sehr eloquent
hat niemals für die Tricks
mit andern Tieren gepennt.

Was ihn ausmachte
war eine Neugier so rein,
ein Mut für Möglichkeiten
und ein Fabel fürs Reimen.

Er hat jeden Tag genutzt
um sein Rucksack voll zu packen,
tauchte in die Wissenschaft
und ließ sich SICH auf sich verlassen.

Seine Resilienz für Krisen
- eine Titelseite wert!
Seine Demut vor Natur,
sein offenes Herz.

Dass er fürs Gemeinwohl lebt und redet,
brauchte niemals eine Fahne.
Er war ein Aktivist
der lauten und der sehr sehr stillen Sorte.

Bis die Geldnot
leise schlich.
In sein bisher
so unbeflecktes Gesicht.

Hat sich eingeschlichen
in einem raren Moment der Schwäche,
sich gepaart mit Ohnmacht
und unangenehmen Ecken.

Die Narrative des Schlechten
übermannte seine Seele.
Wo einst die Möglichkeiten sprossen,
da keimte jetzt das Elend.

Zu viel Arschlöcher-Tiere
standen ständig um ihn rum.
Sie wurden immer lauter
und sie waren furchtbar dumm.

Das heißt er viel ins TIEF,
stand auf 30 Wartelisten,
für die HühnertherapeutInnen,
beantragte die Stütze!

Dann kam das Angebot,
der Job perfekt für ihn!
Über dem Grillhänchenwagen
eine Grimmasse zu ziehen.

Also so ne Personality
mit nem „Happy Vibe“
Ein Comic Hahn,
für das Massentierleid.

Er würde gut bezahlt
mit fairen Arbeitszeiten.
Er dürfte auch kostenlos
gegrillte Hänchen Mal verspeisen.

DAS war das Momentum,
vor dem es Herrn Hahn ein Leben graute.
Er verkauft sich fürs System
für das Essen seiner Sorte!

Und so beschloss er
noch viel mehr zu trinken,
um für das Fotoshooting  
auch sexy zu winken.
 

Mit dem Daumen so nach oben
und mit verschmitztem Blick,
zog er seine Brüste hoch
und wartet bis es klickt.

Und so warf er sich in Pose
für die tote Hühnerwelt
kotzte erst danach allein
wo seine Seele ihm ins Worte fällt.

Nein, nein, nein.
Dein Antrieb kann nicht stumm.
Kann nicht ausgeschaltet werden
durch Alkoholkonsum.

Zu schlau ist er.
Zu empathisch und zu klar,
dass er die Wut mit diesem Ekel
gleich heute Nacht noch
für sich paart.

 

Also schmiedete er Pläne
ruft die guten Tiere an.
Die, die bereit sind.
Die, die voran.

 

Voran denken, voran reden
mit reinem Gesicht.
Die, die „unangenehm“ ansprechen
und für die Masse auftischen.

Also versammelt er die Comic- tiere
der großen,  großen Stadt
die sich Jahre lang beugten
für den Massentierrabatt.

Das Schwein für den Metzger.
Die Kuh für die Milch,
die Ziege für Käse
und den Fisch, naja, für sich.


Und so zogen diese Tiere
eines Tages vor Gericht.
Da wo sie einzeln scheiterten,
aber heut´ zusammen nicht.

Ihr Mut, ihre Wut
ihre gepaarte Resilienz
ihr angestauter Ekel
ihre müde Existenz.

Der unbändige Drang
die Scheiße zu verwandeln
und der Punkt an dem Alles schnuppe ist
außer das eigene Handeln.

Sie kamen wie die Rockstars
in großen, großen Mengen
vor Gericht für Zucht und Ordnung
um das Leiden zu beenden.